Playing music and becoming a luthier in Provence
Coutry of origin: Germany
Country of destination: France
A story by Elisabeth W.
During my training to become a luthier I realized how important it is in this profession, to gain broad knowledge and accumulate expertise. The search for an interesting and challenging job was difficult, as many luthiers have one person company. Moreover as a young craftswomen with relatively little experience is very difficult to find a permanent job in renowned workshops.
During my vocational training I found French Guitar Making very exciting and I was also fascinated by France since school, so I informed myself about an international internship.
Eventually, I found an internship opportunity with an artisan in Provence and thanks to the support of „Gesellschaft für Europabildung“ I could undertake the apprenticeship.
The choice of the internship company could not have been better. The working atmosphere was very pleasant and with each new exciting task I gained new expertise. Thanks to the constant professional exchange I could learn a lot. Our company participated at various exhibitions and soon I got to know other luthiers.
Through the internship, I saw new working techniques (use of new tools) in the restoration and the construction of musical instruments. The contact with customers at the exhibitions and at the workshop was new and very enriching for me. Summed up, through this internship I gained a lot of new know-how, expertise and insights that will certainly help me later in my career.
Shortly after my arrival in Provence I felt at home in the small village and I was warmly welcomed by all. Through playing music I quickly learned many new people and we spent much time together. Getting to know a different culture and cuisine was very exciting for me. An important experience was also the exchange with people with different lifestyles. “By the way,” I was able to improve my French.
After the six months (longest funding period) I decided to stay longer in France. My boss offered me an apprenticeship extension as „Réparateur de guitare“. This allowed me to continue the training as an apprentice, after ending my Leonardo da Vinci internship.
The dual training as „Réparateur de guitare“ was a big challenge for me because I had to follow all lessons in French at the vocational school. I could thereby rapidly improve my language skills. At school I met many young people from all over France, who have the same interests and are all enthusiastic musicians.
Five months later a German luthier, who was looking for a co-worker contacted me. After giving it a long thought I decided not to miss this chance. At the end of the semester, I said goodbye with a heavy heart to my friends from the vocational school, my host family and the neighbors and friends from the village.
This almost one-year stay abroad in France was both personally and professionally enriching for me. I will never forget it and always remember it gladly!
I can only recommend everyone who has the opportunity to go abroad to do so and make the most of it!
Während meiner Ausbildung zur Zupfinstrumentenmacherin wurde mir bewusst, wie wichtig es in diesem Beruf ist, ein möglichst breit gefächertes Wissen zu besitzen und viele Erfahrungen gesammelt zu haben. Die Suche nach einer interessanten und abwechslungsreichen Arbeitsstelle gestaltete sich schwierig, da es sich in dieser kleinen Branche meist um Ein-Mann-Betriebe handelt. Noch dazu kommt, dass man als junger Berufseinsteiger relativ wenig Erfahrung hat und in renommierten Werkstätten deshalb keinen festen Arbeitsplatz findet.
Den französischen Gitarrenbau fand ich bereits während meiner Lehre sehr spannend, und da mich das Land Frankreich in der Schule bereits fasziniert hatte, informierte ich mich über einen Auslandsaufenthalt. In einem kleinen Gitarrenbau-Atelier in der Provence habe ich eine sehr abwechslungsreiche und anspruchsvolle Arbeitsstelle gefunden.
Durch die Unterstützung der „Gesellschaft für Europabildung“ wurde dieser Aufenthalt erst möglich. Das Projekt „GUT Alumni“ war der ideale Rahmen für dieses Praktikum.
Die Wahl des Praktikumsbetriebes hätte nicht besser sein können. Das Arbeitsklima war sehr angenehm und mit jeder neuen spannenden Aufgabe gewann ich neue Eindrücke und Erfahrungen. Im ständigen fachlichen Austausch konnte ich viel Neues lernen. An verschiedenen Ausstellungen, an denen der Betrieb teilnahm, lernte ich auch andere Gitarrenbauer kennen.
Durch das Praktikum sah ich neue Arbeitstechniken (Verwendung neuer Werkzeuge) in der Restauration und im Neubau von Musikinstrumenten. Der Kontakt mit Kunden bei den Ausstellungen und im Atelier war für mich neu und sehr bereichernd. Insgesamt konnte ich durch dieses Praktikum auf beruflicher Ebene viele neue Erfahrungen und Einblicke gewinnen, die mir sicher später in meinem Beruf helfen werden.
Bereits nach kurzer Zeit fühlte ich mich zuhause in dem kleinen Dorf und ich wurde von allen sehr herzlich aufgenommen. Durchs Musizieren lernte ich schnell viele neue Leute kennen und wir verbrachten viel Zeit miteinander. Das Kennenlernen einer anderen Kultur und Küche war für mich sehr spannend. Eine wichtige Erfahrung war auch der Austausch mit Menschen mit anderen Lebensweisen. „Ganz nebenbei“ konnte ich mein Französisch verbessern. Es war auch eine Herausforderung, sich selbstständig in fremder Umgebung zurechtzufinden.
Nach den sechs Monaten, die das Praktikum maximal dauern kann, entschied ich mich, noch länger in Frankreich zu bleiben. Der Chef meiner Praktikumsstelle bot mir eine Ausbildung zum „Réparateur de guitare“ an. Dadurch konnte ich als Lehrling weiterhin im Betrieb bleiben, nachdem meine Zeit als Praktikantin abgelaufen war. Die duale Ausbildung zum „Reparateur de guitare“ war für mich eine besondere Herausforderung, da ich in der Berufsschule dem französischen Unterricht folgen musste. Meine Sprachkenntnisse konnte ich dadurch sehr schnell verbessern. In der Schule lernte ich viele junge Leute aus ganz Frankreich kennen, die die gleichen Interessen haben und alle begeisterte Musiker sind.
Fünf Monate später wurde ich von einem Zupfinstrumentenmacher aus Deutschland kontaktiert, der einen Mitarbeiter suchte. Nach langem hin- und herüberlegen entschied ich mich, mir diese Chance nicht entgehen zu lassen. Nach Ende des Semesters verabschiedete ich mich schweren Herzens von meinen Freunden aus der Berufsschule, der Familie meines Praktikumsbetriebes und den Nachbarn und Freunden aus dem Ort.
Dieser fast einjährige Auslandsaufenthalt in Frankreich war für mich persönlich wie beruflich eine Bereicherung, die ich niemals vergessen werde und an die ich gerne zurückdenken will!
Ich kann nur jedem, der irgendwann mal die Möglichkeit hat ins Ausland zu gehen, empfehlen, so eine Chance zu nutzen und das Beste daraus zu machen!